Samstag, 17. September 2016

Hardalpi 2016 - 24 Stunden WahnsinnsBilder


Natürlich könnte man auch schreiben: 24 Stunden am Stück offroad fahren...aber so´n Scheiß kannste in jeder Kiesgrube. Aber 24 Stunden entlang und über den Alpenhauptkamm auf alten Militärstraßen dagegen - das haut dich mit Bildern zu, das ist einmalig!
Gleich hier der Link zu Bildergalerie!

Sonnenaufgang: Nix Instagramm - echt!


Gas geben auf der Assietta

Ich bin schon viele Rallyes und Touren gefahren, diese Fahrt aber hat mich schwer beeindruckt und ich will hier meine Geschichte erzählen warum:
Wir starten am Samstag gegen 14 Uhr in Garessio, Provinz Imperia nahe am Mittelmeer bei perfekten Wetter zusammen mit noch 415 anderen Verrückten aus 14 Nationen - was einen neuen Rekord bei der 8. Auflage dieser Veranstaltung darstellt und für sich genommen schon mal ein fettes Ding ist - eine gigantische Atmosphäre im Fahrerlager!
Achso ... fett: Die Veranstaltung ist für Enduros über 150kg gemacht und limitiert. Daran halten sich natürlich nicht alle (Italiener ;-) aber die paar "Spinner" gehen in der Masse der Großenduros einfach unter.


Garessio(Imperia) - Start!


















Es gibt 3 Möglichkeiten an der Hardalpi teilzunehmen: Die Discovery Tour mit 160km  wäre schon eine "Schande" bei dem Anreiseweg von Deutschland. Das andere Extrem heißt auch so: Hardalpi EXTREME und bedeutet 2 Nächte nicht schlafen, denn die erste Etappe startet am Freitag nach dem Briefing so gegen 23.00 Uhr und geht bis zum nächsten Morgen. Dann dürfen die EXTREME Fahrer etwas ausruhen und am nächsten Nachmittag nach den CLASSIC Fahrern in die nächste Etappe starten was für die einen eine Gesamtstrecke von 800 km und letzere für 550 km bedeutet.

Hardalpi 2016- Strecken

Man muss ja nicht immer gleich die ganz große Kelle zum einschenken nehmen und so ist für uns die CLASSIC die richtige Entscheidung für die Jungfernfahrt. Wir bedeutet - wir 3 Fahrer des Teams "The BIG Ducks"
The BIG Ducks - for all DR Offroad lover!

...und die fahren wir auch: 3x DR BIG muss es schon sein. Ich hab sowieso ewig nach einer Möglichkeit gesucht, die "Dicke" mal wieder artgerecht und mit Spaß zu bewegen,  nachdem sich heutige Rallyes in Langstrecken - Enduro für Grashüpfer verwandelt haben. Die Lady durfte sich dafür - mal wieder - aufrüsten lassen. (Ist natürlich absolut kein Muss, wenn man nicht Stefan RB heißt... ;-)) Während die 70 Pferde des Antriebes locker ausreichen und auch das WP Extreme Fahrwerk einen exzellenten Job macht, war ein wenig Schminke und Feintuning am Bodywork angesagt: Leichtes Rallyeheck, neuer Lack in "Hausfarbe" dem gelb der SUZUKI Offroader, und eine Rallyevorbau vom Feinsten mit 2x Baja Squadron. Kennste nicht? Guck mal rein und wenn du wieder sehen kannst weißt du was Taghell bedeutet. Ist in der Nacht einfach eine Eröffnung: Du fährst schneller als am Tag - die Piste optimal ausgeleuchtet und der 300m tiefe Abhang bleibt unsichtbar :-)

Vorn NEU..

DR BIG DUCKS Dekor 




und auch das Heck.

Zurück zur Strecke: Garessio, Imperia...klaro: Ligurische Grenzkammstraße. Muss jeder kennen, der Alpen und Offroad in einem Satz sagt. In Tende machen wir kurz vor dem Col einen kurzen Stopp - das Abendessen. Den Col de Tende gibt es schon bei Dunkelheit. Was für ein überirdisches Bild, wenn die die Lichterketten der Bikes im Berg siehst! Dazu in diesem Jahr ein klarer Himmel mit Sternenmeer. Klare Sache, so sieht Tausendundeinenacht im Offroadhimmel aus :-)

Mein italienischer "DR BIG Bruder" auf der Ligurischen

Checkpoint auf der Ligurischen

Checkpoint


Tende


Gewaltige Aussichten sogar bei Nacht: Die Lichter oben und am Berg

Wir tauchen aus dem Dunkel der kühlen Nacht ins hell erleuchtete Limone Piemonte ein, nach einer zunächst riesigen Schleife gen Süden und fahren dann gen Nord westlich an Cuneo vorbei.

Kulturschock: rein ins warme Leben am Checkpoint Limone Piemonte

Selfie? NÖ! Zuschauer fragen - sind genug da! :-)

Gegen halb zwei bittet Andre zur Nachtruhe. "Weiße Mäuse" sind in Sicht und nur wer ankommt kann gewinnen. Hier wäre noch zu erwähnen das wir leider nur noch zu zweit unterwegs sind, Björn hatte einen Sturz mit unglücklichen Folgen und - so er das möchte - erzähle ich diese Story erst dann... Übrigens ist eine Pause in der Nacht ausdrücklich im Zeitplan vorgesehen. Ganz voreilige "Rallyespinner" verärgern nicht nur den Veranstalter mit hohem Risiko,  sie kommen am Morgen auch viel zu zeitig an die Checkpoints und ins Ziel.

Bikerhotel Type Hardalpi

3:42 Uhr  - Nachtruhe beenden und weiter!

Das offroad Fahren in der  - zugegeben diesmal lauen und sehr schönen Spätsommernacht - hat was besonderes. Richtiges Licht vorausgesetzt (ich sag nur Baja Squadron :-) ) macht es nach einer Weile unglaublich Spaß. Vielleicht auch weil du im Licht so auf den Track fokussiert bist...
Wir tanken - dank 29 Liter Faßvolumen nur einmal genau auf Mitte der Strecke - reicht! Und fahren und fahren .. die Stunden rinnen und ich kann nicht sagen, dass mir die Zeit lang wurde. Vielleicht habe ich mich auch einfach auch nur auf den Sonnenaufgang gefreut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Zugegeben, Glück gehört dazu - aber wir standen GENAU in DEM Moment an DER Stelle- schau!!!







...und ich schreib´s gern nochmal: nix Photoshop! Es war genau dieser magische Moment wenn sich das Grau der Nacht verabschiedet und die Morgensonne Licht und Farben mitbringt. Und er war für mich auch so besonders weil ich die ganze Nacht genau darauf gewartet hab.

Na dann wird auch Zeit fürs Frühstück! leider darf mein Darm (im Gegensatz zu Vegetariern) echt nicht mehr alles... Mann, war ich froh als der nette Kerl da im Cafe am Checkpoint mit "glutenfrei" etwas anzufangen wusste :-)



Jetzt gehts langsam auf zum Endspurt, nach der Ligurischen kommt auch die Assietta Kammstraße dran: Sonntags ist es dort wie auf der A5 bei Frankfurt - grad so kein Stau. Alles was (Stollen)Räder hat, donnert dort hoch. Trotzdem, das Assietta Schild hatten wir gaaaanz kurz für uns allein :-)

mit BIG Ducks Sticker :-)

wertvolle Sekunden - allein zu zweit :-)

Andre pflügt die Ligurische

Wenn Dich die Superlative nur so überschwemmen, wird es schwierig, alles Stück für Stück bewußt zu genießen, Ich hoffe die Assietta hatte - trotz flotten "langballerns" einen gerechten Teil Aufmerksamkeit.  Andre hatte jedenfalls als erster null Sprit. Dank eines netten Fotografen lieh ein SUZUKI (SJ) einer SUZUKI (BIG) anderthalb Liter - reicht bis Oulx.  Andre hätte auch bis Oulx gereicht, doch ich bin unbarmherzig, ich will um eins in Sestrie im Ziel sein - und weiter geht´s.

Im Ziel sind wir um eins auch - und zwar glücklich :-)





 Die Frage , ob wir das wieder machen wäre damit auch geklärt. Und ich kanns keinem empfehlen - am Ende muss ich sonst noch vor dem Assietta- Schild warten... :-)

PS. Danach.... Hatte ich vor Begeisterung fast vergessen - aber wir haben Tatsache doch eine Möglichkeit gefunden, wieder um einen Platz zu streiten!
TRIPY Experience heißt das und wertet alle Fahrer, die diese Strecke nach dem Tripy - elektronischen Roadbook  - so exakt wie möglich nachfahren. Keine "Cuts" und immer richtig Abbiegen ist die Aufgabe.  Nach zwei "Eingeborenen" - Fahrer des Veranstalters - sind wir auch hier zufrieden und Andre bekommt bei seinem Arbeitgeber sicher bald ein Gegenangebot, sonst wird er Werksfahrer bei Tripy. Und außerdem sucht er das nächste Mal die Kreuzungen, sonst geht´s ihm wie den Jungs um den Rahier: vorm Chef da - Kopf ab :-)



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