Alle Guten Dinge sind 3!
Die dritte Endurorallye veranstaltete der MC Wurzen in diesem Jahr. Was einmal mit gerade 10 Teilnehmern als kleine Clubveranstaltung begonnen hatte, wurde in diesem Jahr fast schon zum " ersten deutschen Clublauf".
EINE BILDERGALERIE
EINE BILDERGALERIE
Immerhin kamen insgesamt 40 Teilnehmer aus allen Teilen Deutschlands zu dieser Amateurrallye. Bewusst hatten die Mannen um Fahrtleiter Thomas Siegemund den Termin gleichzeitig zum Pokalendlauf in Zschopau gelegt, sollten doch die Profis unter sich bleiben und damit die Amateure in ihrem Rennen auch Chancen bekommen. Sogar an die Einsteiger wurde gedacht: Teilnehmer mit einfachen "Strassenenduro"-Reifen hatten eine Extra-Wertung. Überhaupt war die Strecke so ausgelegt, daß sie auch mit einer Reiseenduro zu bewältigen war.
Nur an "Jeanette" hatte keiner gedacht... der seit Jahren stärkste Herbststurm tobte genau an diesem Wochenende auch über Sachsen hinweg, und das war natürlich nicht abzusehen. Aber scheinbar war Jeanette Offroadfan: Regnete es noch sehr stark am Start, klarte nach einiger Zeit der Himmel sogar auf und die Sonne kam zum Vorschein. Für die Fahrer, die auf der Strecke zu lange trödelten, hatte sie dann noch ein paar Abschlussböen Stärke 7 parat, um dann pünktlich zur Siegerehrung (die aber im Trockenen stattfand), wieder mit deftigen Regen und Wind aufzutrumpfen.
Bis dahin hatte aber jeder der 40 Unerschrockenen erst einmal mit 170km Roadbook und insgesamt 6 Wertungsprüfungen zu kämpfen. Die meisten hielten zum ersten Mal ein solches "Gebetsbuch" in der Hand und so wurde für viele trotz eines sehr genauen Aufschriebs die erste Etappe zum Suchspiel. Die Strecke selbst war gerade für schwere Maschinen durch die starken Regenfälle in Teilen dann doch anspruchsvoll, denn einige Abschnitte waren stark aufgeweicht und auch die beiden Wasserdurchfahrten waren gut mit Nachschub von oben versorgt.
Für die Profis waren die Wertungsprüfungen das Salz im Rallyemenue. Hervorragend abgesichert und alles dabei, so kann man diese beschreiben: WP 1, zunächst als Auftakt ein Asphaltparcour, trotzdem nicht einfach zu fahren, weil das Regenwasser zentimeterdick auf dem Boden stand. WP2 nochmals ein Slalom auf Asphalt, bis dann WP 3, die auch gleichzeitig nochmals als WP6 gefahren wurde, als Crossprüfung für das richtige Offroadfeeling sorgte. Die WPs 4 und 5 waren Trailkurse, die mit etwas Erfahrung durchaus auch für "Schwergewichte" zu schaffen waren. Wer wegen Motorrad, Reifen oder mangelnder Erfahrung nicht fahren wollte, bekam die Maximalzeit plus Strafpunkte, aber keinen Wertungsausschluss. Wiederum auch hier eine sehr einsteigerfreundliche Regelung.
Für den Suhler Rallyespezialisten Stefan Heßler, der auch schon international sehr erfolgreich agieren konnte, war diese Veranstaltung Saisonausklang und Testlauf zugleich: Mit seiner neu entwickelten Suzuki DR 800 BIG Rallye konnte er in seiner Klasse einen beachtlichen vierten Platz belegen. Dabei war das ca. 200kg schwere Rallyegerät unter den leichten KTM´s im Vorderfeld eher ein Exote.
Noch sechs weitere SUZUKI DR BIG wurden von den Freunden der Interessengemeinschaft DR BIG ebenfalls über Stock und Stein bewegt. Dabei hatten die Rallyeneulinge in der ersten Etappe nicht nur mit den Tücken des Roadbooks zu kämpfen. Markus "Lemmi" konnte die bis zur Hinterradnabe eingegrabene BIG nur mit tatkräftiger Hilfe von "Spooky" Sven wieder in Gang setzen. Sven Reuter dagegen hatte die Wasserdurchfahrt wohl etwas zu kurz angepeilt. Bis zu den Knien im Wasser stehend musste er seine DR zur Weiterfahrt und damit zum besten Neueinsteigerplatz bewegen. Ralf Zuckermann, Stefan Müller und Dirk Eisenhauer waren zwar immer unter den Schnellsten auf der Strecke, leider aber nicht immer auf der richtigen Fährte... Alexander Leidig dagegen fuhr mit Coolness und dem richtigen Riecher für´s Roadbook einen sicheren zweiten Platz unter den BIG-Freunden nach Hause.
Das trotz vieler kleiner Abenteuer und Ausrutscher alle ohne Blessuren im Ziel ankamen, ist sicher der hervoragenden Organisation dieser "Rallye für Alle" anzurechnen. Nach 170km bleibt nur eine Frage offen? Wann ist der Termin im Jahr 2003? Denn alle guten Dinge sind ´03...
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