Und wieder 1000 Kilometer
Unter diesem Motto startete am vergangenen Wochenende nun bereits zum 8.Mal der Motorrad-Rallyefahrer Stefan Heßler zur traditionellen Langstreckenfahrt quer durch Deutschland.Start und Ziel waren in diesem Jahr in Freital/Sachsen, dem Heimatort des veranstaltenden Motorsportclubs.
Als die Fahrer am Samstag morgen bei kühlem, aber sonnigen Wetter auf die Strecke geschickt wurden, standen Ihnen 1200 Kilometer quer durch Deutschland bevor. Immerhin befand sich der am weitesten entfernte Etappenort in Teterow/Mecklenburg, und das ist ja schon fast Ostsee! Doch bis dahin waren schon rund 800km Etappen zurückzulegen und bereits 9 Wertungsprüfungen zu absolvieren. Die Strecke, welche zuerst das Erzgebirge streifte, um dann die Fahrer quer durch die Lausitz und weiter südlich und westlich von Berlin entlangzuführen, war fahrtechnisch nicht sehr schwierig, aber durch ihre Länge um so anspruchsvoller. Die Höhepunkte waren die Wertungsprüfungen in Aue/Erzgebirge, am neuen "Sachsenring" in Hohenstein-Ernstthal, in Grimma, Riesa, bei Klettwitz an der neu erbauten Rennstrecke "Lausitzring", in Meinsdorf, Rathenow und Parchim.
So erreichte Stefan gegen 20.00 Uhr nach ca. 10 Stunden Fahrzeit den nördlichsten Punkt der Route, den legendären "Teterower Bergring". Nach einer für jeden Fahrer vorgeschriebenen Zwangspause von 90 Minuten in Teterow wurden die Rallyepiloten in die anbrechende Nacht geschickt, zu weiteren 4 Wertungsprüfungen und 400 Kilometer zurück Richtung Sachsen.
Und obwohl diese Veranstaltung immer am Wochenende mit der kürzesten Nacht des Jahres stattfindet, ist diese Nacht für die Fahrer eine der schwersten Prüfungen. Wenn man zwischen 1.00 und 3.00 Uhr irgendwo in Deutschland auf Nebenstrecken unterwegs ist, dehnt sich die Zeit endlos und man glaubt zuweilen kaum, das es überhaupt noch Autos gibt. Dann ist man wirklich ganz allein. So sind die bei Flutlicht stattfindenden Wertungsprüfungen für die Fahrer nicht nur eine Herausforderung, sondern auch immer eine gute Gelegenheit, etwas Licht und Wärme zu "tanken".
Während es bei den nächsten Prüfungen in Premnitz, Zerbst und Torgau wirklich stockdunkel war, ging kurz vor der letzen Wertungsprüfung in Löthain schon die Sonne wieder auf. Um 5.30 Uhr erreichte der Breitenbacher auf seiner SUZUKI DR 800 das Ziel, nach insgesamt 18 Stunden und 1250 Kilometern auf dem Motorrad. Da heiß es dann nur noch: Schnell etwas essen und nur noch schlafen!
Als am Nachmittag die Ergebnislisten aushingen, konnte Stefan einen 7. Platz in der Kategorie bis 50 PS, einen 6. Gesamtrang in der Sprintwertung und Platz 2 in der Mannschaftswertung zusammen mit seinen Suhler Teamkollegen vom MSC Suhl für sich verbuchen. Etwas enttäuscht sprach er über die möglichen Ursachen: "Ich zeigte zu Beginn Nerven, und obwohl ich zum Ende hin immer besser wurde, konnte ich aufgrund der anfänglichen Fahrfehler meinen Vorjahressieg nicht verteidigen. Aber nächstes Jahr heißt es ja wieder: 1000 Kilometer! Bedanken möchte ich mich an dieser Stelle bei meinen Sponsoren, welche mir auch in diesen Jahr die Teilnahme an den Rallyes ermöglichen!"
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