Zwei Räder und viel Abenteuer.
Wenn unter Insidern und Fans über Motorrad-Rallye gesprochen wird, fällt zwangsläufig der Name Stefan Heßler. Der 29jährige Breitenbacher, von Beruf Dipl.Ing. für Elektronik, reitet seit 1983 sein Steckenpferd - auf motorisierten Zweirädern durch die Gegend.
Mit einem Moped Simson S50 wurden die ersten Veranstaltungen, Geschicklichkeitsfahrten und auch mal 'ne Zweiradrallye gefahren. Eine MZ ETZ 250 war Stefans nächstes Sportgerät. Nach der Wende wurde ein jahrelanger Traum Wirklichkeit: "Suzuki DR 800 BIG". Mit ihren 70 PS mischt sie bei Langstreckenrallyes in ganz Deutschland nicht einfach nur so mit, sondern fährt an der Spitze mit. Die Ergebnisse der letzten drei Jahre belegen dies eindeutig. Hier die Fakten:
- 2. Platz 1000 km Langstreckenfahrt '94
- 6. Platz Zweiradrallye Görlitz '94
- 1. Platz Bollenlatschenrallye Zerbst '95
- 4. Platz 1000 km Langstreckenrallye '95
- 8. Platz Internationale Transdanubia Ride '95
- 9. Platz Internationale Rallye München-Breslau '96
- 3. Platz 1000 km Langstreckenrallye '96
- 9. Platz Internationale Transdanubia Ride '96
Nun ist das Fahren von Zweirad-Langstreckenkämpfen, ebenso wie alle anderen Motorsportarten eine Angelegenheit, die fast die ganze Freizeit, Technik- und Organisationstalent, persönliche Fitneß sowie beachtliche finanzielle Mittel voraussetzt. Ohne die finanzielle Unterstützung seiner Sponsoren wären viele der aufgezählten Aktivitäten der Vergangenheit nicht möglich gewesen. Nun neigt sich das Jahr und die Sportsaison 1996 für Stefan Heßler dem Ende entgegen. Für ihn und seine Suzuki 800 BIG war es, wie die Aufzählung zeigt, sehr erfolgreich. Diese Resultate sollen der Ausgangspunkt sein für seine Pläne im kommenden Jahr.
Beispielsweise der 9. Platz in der Gesamtwertung der "lntemationalen Transdanubia Ride" dieses Jahres ein Ergebnis für den Amateur, das die Leistungsgrenze des Amateurbereichs schon überschreitet. Von einem noch besseren Abschneiden hielt ihn nur die persönliche Einsatzbereitschaft gegenüber einem verunfallten Sportfreund und die damit verbundene Zeitüberschreitung am Tagesziel ab. Und das, obwohl eine große Anzahl von Teilnehmern der berühmt berüchtigten "Rallye Paris-Dakar" mitstarteten und sich das Reglement der Veranstaltung gegenüber dem Vorjahr drastisch verschärfte. Daß dieses Ergebnis kein Ausnahmefall, sondern die Widerspiegelung seines Leistungsvermögens darstellt, zeigen die Plazierungen bei der Internationalen Abenteuer Rallye "München-Breslau" und bei der Amateurveranstaltung "1000 km durch Deutschland". Nach wie vor größter Hemmschuh für den Motorrad-Rallye-Piloten ist es, das erforderliche Jahresbudget aufzubringen. (die fehlenden Finanzen waren daran schuld, daß er das Angebot einer bekannten Motorradfirma, für sie einen Rallye-Weltmeisterschaftslauf auf einer Werksmaschine in den Vereinigten Arabischen Emiraten mitzufahren, nicht annehmen konnte). Das PS-Journal wünscht Stefan Heßler nicht nur finanzkräftige Sponsoren, sondern für das kommende Sportjahr alles Gute und wird demnächst über geplante Vorhaben und gesteckte Ziele für 1997 ausführlich berichten.
Veröffentlicht und Text: PS Journal
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