Montag, 29. Dezember 2014

Rallye Ilmtal 2002

  • Rallye "Mittleres Ilmtal 2002 - 
  • Heisse Reifen bei Null Grad Celsius 





  • Seit einigen Jahren heisst es nun schon: Der letzte Lauf zur Meisterschaft im Zweirad-Rallyesport findet in Suhl statt! Die Temperaturen aber waren in diesem Jahr aber zum ersten Mal extrem winterlich. 21 Fahrer stellten sich dieser Herausforderung.

    Als der erste Fahrer um 8.00 Uhr in Heyda in der Nähe von Ilmenau an den Start ging, hatte die Sonne die Wolken noch immer nicht vertreiben können. Es war so trocken und kalt, dass auf den Maschinen, die die Nacht über im Freien standen, nicht einmal Reifkristalle zu sehen waren. Sofort nach dem Start war mit kaltem Motor, aber noch warmen Händen die erste Wertungsprüfung, ein Beschleunigungs- und Bremstest, zu absolvieren. Obwohl der Asphalt trocken und damit griffig war, holten sich einige der Piloten gleich zu Beginn Strafpunkte, weil sie bei der Bremsprüfung weit über das Ziel hinausfuhren. Denis Arndt (Honda) verspielte hiermit gleich seine Siegeschancen. Stefan Heßler aus Suhl konnte hier mit seiner Suzuki DR 800 BIG, trotz des vergleichweise hohen Gewichtes in der Klasse, die viertschnellste Zeit erreichen. Bei den folgenden 340 Kilometern, welche über 6 Etappen quer durch das mittlere Ilmtal führten, waren genaue Navigation und warme Bekleidung gefragt. Das Thermometer stieg den ganzen Tag kaum über den Nullpunkt und die Fahrer waren froh, wenn sie an den Zeitkontrollen eine kurze Aufwärmpause in Anspruch nehmen konnten. Der kalte Herbsttag hatte aber auch seine Vorteile: Außer den Motorradpiloten waren auf den abgelegenen Nebenstrecken kaum Autos zu sehen. So war bei immerhin völlig trockenen Straßen ungetrübter Spass am Motorradfahren garantiert. In den Wertungsprüfungen Zwei und Drei wurden durch deren Länge schon erste Vorentscheidungen sichtbar. 

  • Lothar Schünemann (Simson) vom MSC Suhl konnte hier die Grundlage für seinen zweiten Rang in der Klasse bis 34 PS legen. Stefan Heßler hatte bei diesen Prüfungen mit dem Gewicht seiner randvoll betankten Rallyemaschine heftig zu kämpfen. Mit 25 Liter Sprit zuviel an Bord war der anspruchsvoll gesteckte Kurs nur unter großer Anstrengung zu bewältigen. 'Eine strategische Fehlentscheidung', schätzte der Suhler selbstkritisch ein, 'ich hätte auch nach den Wertungsprüfungen noch Tankzeit finden können'. Für das Ende des fast 7 Stunden dauernden Wettbewerbes hatte der Streckenchef Klaus Dettmar nochmals einige anspruchsvolle Streckenabschnitte in petto, wo gute Navigation und Ausdauer den Ausschlag für die endgültige Wertung geben sollten. 
  • Nach dem Erreichen der letzten Zeitkontrolle hatte jeder Fahrer noch zwei Wertungsprüfungen absolvieren. Schon reichlich durchgefroren mussten die Fahrer ihre Maschine anschieben, um danach ohne Motorkraft steil bergab zu rollen. Die gleiche Strecke, diesmal natürlich mit Motor, wieder bergauf und dann war endgültig das Ziel erreicht. Stefan Heßler konnte bei diesen Prüfungen, diesmal aber mit mit fast leerem Tank, nochmals einige Sekunden auf seine Gegner gutmachen und manifestierte so seinen dritten Rang in der Klasse bis 50 PS.


  • Bei der abschliessenden Feier im Hotel zur Talsperre wurden mit Unterstützung der DEKRA Suhl und dem AUDI-Autohaus Rainer Seyfarth nicht nur die Sieger des Tages, sondern gleichzeitig auch die Meister im Sachsen-Pokal und im ADMV-Pokal geehrt.
    In der Tageswertung konnten sich die Suhler Lothar Schünemann über einen zweiten und Stefan Heßler über einen dritten Platz, jeweils in ihrer Klasse, freuen.

    Mehr Informationen zum Zweirad Rallyesport gibt es auch unter


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