Montag, 29. Dezember 2014

Rallye Archiv: Rallye Baja Italia 2001



 Baja ITALIA!

Pordenone/ Italien: 71 Starter werden zum ersten Europameisterschaftslauf für Offroad-Rallyes vom Starterkomitee zugelassen, darunter auch der Suhler A-Lizenzfahrer Stefan Heßler. 


Der KTM Fahrer aus Thüringen nimmt bereits zu dritten Mal an dieser hochklassigen Veranstaltung teil und kann somit einige Erfahrung in den Wettkampf einbringen. Favoriten sind aber die Italiener, die im Gegensatz zur Konkurrenz aus ganz Europa ihren Heimvorteil ausgiebig nutzten und während der Wintermonate ausgiebig auf der Strecke trainierten. So brachte der Prolog auch keine Überraschungen: Der Favorit und zweimalige Enduroweltmeister Fabio Farioli gewann den Prolog überlegen vor seinen Italienischen Landsleuten.

Für Stefan Heßler waren es auf diesem Prolog gleichzeitig die ersten Wettkampfkilometer dieser Saison. Mit seinem Startplatz 36 war der Suhler jedoch keinesfalls zufrieden. Am 2. Fahrtag sollte sich die Situation aber drastisch ändern: Bereits gegen 6.00 Uhr begann es heftig zu regnen. Die Strecke, welche größtenteils über grobschottrige Flussbette und Schwemm-gebiete der Alpenabflüsse führt, wurde förmlich überschwemmt. Riesige Wasserlachen und hüfttiefe Wasserdurchfahrten prägten das Bild. Die Vorteile der Italiener schwanden. Stefan Heßler kam mit diesen Bedingungen jedoch sehr gut zurecht. Als 36. gestartet erreichte er als 29. das Ziel der Dritten Spezialprüfung über 120 km. Das brachte Ihn im Zwischenstand der Gesamtwertung den 29. Platz. Leider mußte die zweite Wertungsprüfung dieses Tages wurde vom Veranstalter abgebrochen werden, weil durch den Regen Teile der Strecke einfach unbefahrbar wurden. Das war natürlich gerade für Fahrer wie Stefan Heßler bedauerlich.
So blieb nur die 120 km lange Wertungsprüfung am Sonntag Vormittag, um Positionen entscheidend zu ändern. Stefan Heßler war sich dessen wohl bewußt und setzte alles auf eine Karte. Voll angreifen hieß die Devise! Bis zum letzen Servicepunkt schien diese Taktik auch aufzugehen, der Suhler hatte wiederum einige der vor ihm liegenden Fahrer überholen können. Entsetzen jedoch im Ziel, als der KTM- Pilot angeschlagen und relativ langsam die Ziellinie überquerte. Knapp 5km vor dem Ende der Spezialprüfung übersah er ein riesiges Wasserloch im Steinhagel eines vor Ihm fahrenden Piloten , gerade als er diesen überholen wollte. Fahrer ziemlich, Motorrad leicht lädiert lautete die Diagnose. 
Trotzdem entschloß sich der Suhler, durchzuhalten, um wertvolle Meisterschaftspunkte zu retten. 30 Kilometer Wertungsprüfung waren nur noch zu fahren. Aber die hatten es noch einmal in sich! Denn diese Wertungsprüfung findet traditionell am Adriastrand in den Sanddünen von Bibione statt, und dieser Sand fordert von den Fahrern noch einmal alles. Stefan Heßler quälte sich, mit Eisbeuteln "bewaffnet" auch noch über diese 30 Kilometer. Lohn der Mühen: Platz 26 in der Gesamtwertung und ein beachtlicher 7. Platz in der Klasse der großen Einzylinder- Viertakt- Rennmaschinen! Auch wenn noch nicht alles "glatt" lief, so war es doch ein guter Saisonauftakt für den Suhler, der gern an die Erfolge - wie dem Gesamtsieg bei der "Transdanubia"- anknüpfen möchte.








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